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Begegnungen, die keine Zufälle sind – und wie uns das Leben Zeichen schickt


 Ein Tag im Bad – und ein Gespräch, das bleibt

Es war nur ein Sauna-Tag mit meiner Familie. Ein Tag zum Durchatmen, zum Wechseln zwischen Wärme und Wasser, zwischen Ruhe und Familienzeit. Und doch – es wurde mehr als nur ein freier Tag. Es wurde einer dieser Tage, an denen du dich daran erinnerst, dass das Leben dich sieht. Dass es dir zuhört. Und dass es dir manchmal Menschen schickt – zur richtigen Zeit, am richtigen Ort.


Als ich in der Pause draußen saß, um in der Sonne zu essen, gab es keinen freien Platz. Also setzte ich mich – vorsichtig und offen – zu einer Dame an den Tisch, deren Ruhe mir auffiel.

Wir kamen ins Gespräch.

Was dann geschah, war mehr als ein Gespräch. Es war ein Austausch von Seelen. Offen, tief, ehrlich. Sie sprach aus, was ich einmal gefühlt habe. Und ich erzählte ihr von Wegen, die ich gegangen bin. Von dem Losgehen trotz Angst. Von dem Moment, als mein Körper mir die Signale nicht mehr nur flüsterte – sondern schrie. Von dem Punkt, an dem ich wusste: „Ich kann so nicht mehr weiter.“


Und dann – am Ende dieses Gesprächs – sagte sie mir, sie hätte auf dem Weg zur Sauna einen Podcast gehört. Es ging darum, dass man sich manchmal genau solche Begegnungen wünscht – diese magischen Gespräche mit einem Fremden. Und dass sie genau das heute gehofft hatte. Dass sie sich solch eine Begegnung gewünscht hatte. Und dann war ich da. Ein stiller Engel für sie – so wie mir einst jemand geschickt wurde, als ich ihn brauchte.


Damals in Hamburg – und eine fremde Frau, die mir half

Ich erinnere mich noch so gut an diesen einen Abend in Hamburg. Ich war dort beruflich – alleine. Mein Plan: Einen Abend für mich, gutes Essen, ein wenig Stille. Ich wollte Fisch essen – das ist Hamburg für mich. Doch es war nur noch ein Tisch frei – und ich stand dort mit einer anderen Frau. Wir wussten beide nicht, wer zuerst da war. Also entschieden wir uns, ihn zu teilen.


Und wieder: Ein Gespräch. Kein Zufall. Auch sie hatte ihre Geschichte – eine, die meiner so ähnelte, nur ein paar Jahre voraus. Auch sie war aus einer toxischen Beziehung gegangen. Auch sie war Mutter. Stark. Klar. Und für mich: Ein Zeichen.

Ein Zeichen, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Dass mein Gefühl richtig war – auch wenn mein Kopf voller Zweifel war. Dass ich durchhalten darf, auch wenn es schwer ist. Dass ich zurückrudern will – aber nicht zurück muss.


Als ich einer Freundin später davon erzählte, sagte sie nur: „Diese Frau war ein Engel. Manchmal schickt uns das Leben genau solche Engel.“ Und ich glaube heute daran.


Diese Begegnungen – sie passieren nicht zufällig. Sie erinnern uns daran, dass wir verbunden sind. Dass das Leben uns trägt, führt, schubst – in Momenten, in denen wir es brauchen. Dass es uns Menschen an die Seite stellt, die uns erinnern, wer wir sind. Oder wer wir werden dürfen.


Und als ich neulich in der Sauna mit dieser wundervollen Frau sprach, wurde mir bewusst: Ich bin heute dieser Mensch für andere. Ich bin dieser stille Engel für jemand, der an der Schwelle steht. Ich erinnere andere daran, was möglich ist – wenn wir gehen. Wenn wir fühlen. Wenn wir vertrauen.



Serendipity – das ist das Wort, das mich seitdem immer wieder begleitet. Diese kleinen glücklichen Zufälle, die sich nicht wie Zufall anfühlen. Die mich finden, wenn ich bereit bin, zu empfangen. Die mir zeigen: Du bist auf dem richtigen Weg. Bleib bei dir.


Und vielleicht hast auch du solche Begegnungen erlebt. Oder du wirst sie erleben, wenn du losgehst.


Denn manchmal ist ein Gespräch auf einer Terrasse, ein geteiltes Essen oder ein Platz in der Sauna alles, was du brauchst, um wieder an dich zu glauben.



Vielleicht bist du gerade an so einem Punkt.

Vielleicht wartest du noch auf ein Zeichen. Vielleicht hoffst du auf ein Gespräch. Vielleicht spürst du schon längst: „So wie es ist, ist es nicht mehr stimmig.“


Dann darf ich dir sagen: Du darfst dir selbst vertrauen. Du darfst diesen Weg gehen. Und du wirst Menschen treffen, die dich daran erinnern, wie stark du bist. So wie mir Menschen begegnet sind.

Und so wie ich nun anderen begegnen darf.



Frage an dich:

Wer war für dich schon einmal ein stiller Engel?


Und für wen warst du es vielleicht schon – ohne es zu wissen?


ree


 
 
 

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