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Reisen bedeutet nicht zu fliehen, sondern das Leben zu erfahren


Reiseführer sind für Touristen – nicht für Reisende.

Ein Tourist will dem Leben entfliehen.

Ein Reisender will es erfahren.


Keiner von uns weiß, wann sein Leben endet.

Flucht wäre Verschwendung.

Erfahrung zu sammeln – nicht.


Reisen bedeutet für mich mehr, als neue Orte auf einer Karte abzuhaken oder Bucketlists zu erfüllen.

Es bedeutet, Momente zu fühlen, Atmosphären aufzusaugen, Gerüche und Klänge zu speichern, die in keiner App und keinem Reiseführer stehen.


Gerade bin ich mit Flo auf Mallorca. Nur ein paar Tage – aber diese Zeit fühlt sich an, als würde das Leben auf „Pause“ drücken, damit wir atmen und einfach sein können.


Nach der Landung sind wir frühstücken gegangen, in einem kleinen, wundervollen Stadtteil von Palma. Nichts daran wirkt wie eine Stadt. Eher wie ein stilles Örtchen am Wasser, das die Zeit vergessen hat.

Wir sitzen hier im Café, umgeben von Sonne, dem Duft von frischem Kaffee und dem Klang von Stimmen, die nicht hetzen.

Menschen laufen an uns vorbei – aber niemand wirkt gestresst. Es ist, als hätte die Welt hier ein anderes Tempo. Ein Tempo, das nach Leben schmeckt.


Wir entschleunigen.

Kommen im Hier und Jetzt an.

Beobachten, wie der Tag erwacht.

Wie das Leben einfach passiert, während wir still dasitzen und es auf uns wirken lassen.




Wir haben eine Google Liste mit schönen Orten, die eine Freundin für uns erstellt hat. Orte, die ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Und genau das tun wir: wir fügen unsere eigenen Lieblingsmomente hinzu, festgehalten nicht nur digital, sondern vor allem in unserem Herzen.


Wir sprechen über Bucketlists – und darüber, dass wir so etwas gar nicht haben.

Ja, es gibt Orte, auf die ich mich freue. Aber noch mehr liebe ich es, mich treiben zu lassen. Keine Liste. Kein „Muss“. Kein Abhaken.


Ich möchte die Welt sehen. Aber nicht als Checkliste, sondern als Reise.

Als Einladung.


Manchmal sind die schönsten Erlebnisse die, die nicht geplant sind.

Wenn man einfach auf der Strecke anhält.

Dort, wo man noch nie war.

Dem Bauchgefühl folgt.

Und merkt, dass dieser Moment wichtiger ist als jeder Punkt auf einer Liste.




Reisen heißt für mich:

• zu atmen,

• zu fühlen,

• zu lauschen,

• loszulassen.


Nicht festzuhalten, sondern erleben.

Nicht kontrollieren, sondern vertrauen.

Nicht fliehen, sondern ankommen – bei sich selbst.


Und vielleicht liegt genau darin die wahre Magie des Reisens:

Nicht im Ankommen an einem Ort.

Sondern im Ankommen im eigenen Leben.


An einem der Abende haben wir etwas ausprobiert, das sich anfühlt wie die Essenz des Reisens: Farm to Table.

Eine lange Tafel. Fremde Menschen. Kein Menü, keine Wahl – nur Vertrauen, Hingabe und Neugier. Einfach ankommen und geschehen lassen.


Wir wussten nicht, was es zu essen geben würde.

Aber wir wussten, dass wir bereit waren, uns überraschen zu lassen.

Und genau das ist passiert: Ein Abend, der sich nicht nach einem Treffen von Fremden anfühlte, sondern nach etwas Vertrautem.

Wir haben so viel gelacht, Geschichten geteilt, Teller weitergereicht, geschmeckt, gestaunt – unbeschwert und wunderschön trifft es am besten.


Die Menschen am Tisch hätten unterschiedlicher kaum sein können – verschiedenes Alter, verschiedene Orte, verschiedene Wege.

Und doch war da plötzlich dieses Gefühl von Gemeinschaft.

Kein Name, keine Vorstellung, keine Masken – nur Gegenwart.

Wir haben gegessen, als würden wir uns schon ewig kennen, und für Stunden komplett vergessen, woher wir kamen.

Am Ende haben wir dann doch eine WhatsApp-Gruppe erstellt – und plötzlich hatten all die leuchtenden Augen auch Namen. (Kleines Schmunzeln.)


Wenn ich etwas weiß, dann: Wir sehen uns wieder.

In Mallorca bei Maya, auf dem Weingut von Marlene und ihrem Partner, bei Wolfgang und Line, bei Michelle – oder an einem anderen Tisch, irgendwo zwischen Sonne, Meer und guter Erde.

Solche Abende und solche Menschen kann man nur ins Herz schließen.


Und ich denke: Genau darum reise ich.

Nicht, um Listen abzuhaken, sondern um Atmosphären aufzusaugen.

Nicht, um zu fliehen, sondern um zu erfahren – den Geschmack des Ortes, die Wärme eines Blickes, das Leuchten eines gemeinsamen Moments.


Danke, liebes Universum, für diese Fügung. Für die große Tafel, die uns Platz gemacht hat – für das Essen, das geteilt werden wollte, und für das Gefühl, dass wir immer wieder dort landen, wo wir hingehören: mitten im Leben.


Reflexionsimpuls für dich:


  • Reist du, um etwas zu sehen – oder um etwas zu fühlen?

  • Wann war das letzte Mal, dass du dich einfach hast treiben lassen?

  • Welche Orte haben dich nicht nur beeindruckt, sondern wirklich berührt?

ree

 
 
 

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