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Wenn das Herz heimkommt – über das Gefühl, angekommen zu sein

Manchmal schickt uns das Leben kleine Umwege, damit wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort ankommen.


Und manchmal zeigt es uns genau dann, wo wir hingehören – wenn wir glauben, den Weg verpasst zu haben.



Ich war vor kurzem wieder auf Mallorca.


Allein. Dann mit meiner besten Freundin.


Und wieder einmal hat mich diese Insel an etwas erinnert, was ich fast vergessen hätte:


Wie sich Ankommen anfühlt.



Ich hatte mir so viel vorgenommen.


Wollte bestimmte Orte besuchen, die ich in einem Traum gesehen hatte.


Ich fand sie. Ich war bereit.


Aber ich verpasste die Abzweigung.


Stand auf der falschen Straßenseite.


Steckte im Stau.



Am Tag davor: zwei besondere Strände – auch verpasst.


Zu spät dran, zu weit gelaufen, das Licht schon zu schwach.


Ich drehte um. Und nahm es hin.



Damals dachte ich: Vielleicht sollte es einfach nicht sein.


Heute weiß ich: Vielleicht sollte es genau so sein.



Denn genau an diesem Tag schrieb mir mein Partner:


„Ich würde im Oktober gern nochmal mit dir nach Mallorca.“


Und plötzlich war da dieses stille Wissen:


Ich sollte diese Orte nicht allein sehen.


Ich sollte sie mit ihm erleben.





Angekommen – bei ihm, bei mir, im Leben



Es ist dieses Gefühl, das sich nicht planen lässt.


Es kommt nicht laut, nicht mit Feuerwerk.


Es schleicht sich still in dein Herz.


Und plötzlich weißt du:


Ich bin zu Hause.



Nicht in einem Haus. Nicht nur auf dieser Insel.


Sondern bei einem Menschen.



Bei ihm.



Ich war nie die, die gesagt hat: Ich glaube an die eine große Liebe.


Ganz im Gegenteil.


Ich habe oft betont, dass ich nicht vor 40 heiraten möchte.


Nicht, weil ich nicht an die Liebe geglaubt habe –


sondern weil ich nicht an die ewige Liebe geglaubt habe.



Heute ist dieses Gefühl wie weggeblasen.


Weil ich angekommen bin.


Bei jemandem, der mir zeigt, dass bedingungslose Liebe nicht nur ein Wort ist.


Sondern ein Gefühl, das leise und tief alles in mir berührt.


Und alles in mir heilt.



Es sind nicht die großen Momente, die es spürbar machen.


Es sind die kleinen Gesten:


Wenn ich nachts aufwache, unruhig, vielleicht von einem Albtraum geweckt –


und da ist dieser Mensch, der mich spürt,


sich an mich schmiegt,


mir sanft den Rücken krault,


bis ich wieder in den Schlaf finde.



Er gibt mir Freiheit, wann immer ich sie brauche –


und Nähe, wenn ich sie suche.


Beides zur gleichen Zeit.


Weil er mich sieht.


Ganz.



Und dann höre ich meine Mama sagen:


„Glaubst du eigentlich immer noch nicht an die große Liebe?“


Und zum ersten Mal in meinem Leben


durfte ich ehrlich, laut und mit einem Lächeln antworten:


„Nein, ich glaube nicht mehr daran, dass es sie nicht gibt –


denn ich darf sie fühlen. Jeden Tag.“



Früher dachte ich:


Ich heirate erst mit 40.


Weniger Jahre bis zur möglichen Scheidung, hab ich gesagt – ein bisschen scherzhaft, ein bisschen ernst.


Heute denke ich:


Ich weiß jetzt, warum ich gewartet habe.


Ich durfte so lange warten, bis genau dieser Mensch in mein Leben kam.


Der, mit dem es einfach stimmt.


Der, der mich fühlen lässt:


Das ist mein Zuhause.






Kleine Wunder, leise Rückkehr



Es gibt auch andere Menschen, für die ich heute mehr denn je dankbar bin.


Menschen, die einmal in meinem Leben waren, mit denen ich alles geteilt habe –


und die sich für einen Moment daraus zurückzogen.



So war es auch mit ihr.


Einer Freundin, die in meinem Leben nicht einfach nur eine Freundin war.


Sie war meine Seelenvertraute. Eine Art Ehepartnerin.


Die, mit der ich durch viele Phasen ging –


Beziehung, Trennung, Ängste, Träume.



Und dann: eine Unstimmigkeit.


Ein Bruch, der sich wie ein Schweigen über uns legte.


Keine großen Worte. Kein Streit. Nur Abstand.


Sechs Monate. Vielleicht mehr.



Und dann kam meine Tochter zur Welt.


Und mit ihr: Blumen. Von ihr.


Eine Geste, ein Zeichen, ein Neubeginn.



Wir trafen uns.


Vorsichtig.


Langsam.


Wertschätzend.



Und heute sind wir wieder dort –


aber mit mehr Tiefe.


Mit mehr Verständnis.


Mit mehr Gefühl für das, was wirklich zählt.



Gemeinsam in Mallorca.


Gemeinsam in der Türkei – mit unseren Partnern, unseren Kindern.


Ein Miteinander mit noch mehr Raum, noch mehr Wir.


Ich bin so dankbar dafür.


Für das Verzeihen, das Wiederfinden, das Wachsen.






Serendipity – der Zauber des Lebens



Vielleicht ist es genau das:


Dieses Gefühl, dass das Leben es manchmal doch gut meint.


Auf ganz eigene Weise.


Nicht immer sofort sichtbar.


Aber spürbar.



Diese kleinen Zufälle – wie das Verpassen eines Weges.


Ein Stau.


Ein Timing, das „falsch“ wirkt, aber „richtig“ ist.


Ein Mensch, der wieder an deine Tür klopft.


Ein Satz deiner Mutter, der dich berührt.



Serendipity.


Die glücklichen Fügungen.


Das, was passiert, wenn wir dem Leben vertrauen.






Vielleicht ist Angekommensein kein Ziel.



Vielleicht ist es ein Gefühl, das still in dir aufblüht,


wenn du beginnst, dir selbst zu vertrauen.


Wenn du den Mut hast, deinem Weg zu folgen.


Wenn du aufhörst, dich zu fragen, was andere denken –


und beginnst zu fühlen, was du brauchst.






Frage zum Mitfühlen:


Wann hast du das letzte Mal gespürt, dass du angekommen bist – bei dir, bei einem Menschen oder im Leben


ree

 
 
 

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