Zweites Zuhause
- colindamian
- 27. Aug.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 16. Sept.
Heute früh – 4 Uhr morgens, viel zu wenig Schlaf, ein letzter Kuss, ein stilles Lächeln. Mein Partner fährt mich zum Flughafen.
Und bevor ich aussteige, sagt er diesen einen Satz, der mir so sehr im Herzen bleibt:
„Schatz, komm gut nach Hause.“
Ich blicke ihn an – ein wenig verwundert, ein wenig gerührt – und dann sagt er es nochmal:
„Mallorca ist doch dein Zuhause. Dein zweites Zuhause.“
Und er hat recht. Es fühlt sich jedes Mal so an.
So, als würde ich nicht verreisen – sondern zurückkehren.
Als würde etwas in mir aufatmen, ganz leise sagen: Da bist du ja wieder.
Und dann legt er mir seinen Pulli ganz liebevoll um.
Diesen braunen, den er mir schon einmal umgelegt hat.
Damals, bei unserem zweiten Date, bevor ich in die Türkei geflogen bin.
Auch da stand ich schon mit Koffer in der Hand – und er hat mich einfach wortlos eingehüllt.
Dieser Moment ist geblieben. Und heute war er wieder da.
Mit dem gleichen Pulli. Der gleichen Geste. Dem gleichen Gefühl von:
Ich bin gehalten. Ich bin gemeint. Ich bin geliebt.
Ich trage diesen Pulli durch den Flughafen.. mit einem Grinsen im Gesicht.
Wenn das Leben für dich plant
Heute hatte ich ein Shooting mit einer wundervollen Fotografin.
Eigentlich hätte ich sie mir gar nicht leisten können – gerade jetzt in der Elternzeit.
Und trotzdem haben wir zueinander gefunden.
Sie war zufällig auch gerade auf der Insel. Ich gelandet, sie fast schon am Rückflug.
Ein winziges Zeitfenster.
Ich habe ihr ehrlich geschrieben – und sie ist mir so liebevoll entgegengekommen.
Wir haben uns getroffen, gelacht, geräuchert – naja, versucht zu räuchern.
Anfangs war noch eher das Problem ,dass wir kein Feuer hatten.
Und dann… kam der Koch mit einem Bunsenbrenner.
Ich schwöre, er dachte, wir zünden eine Zeremonie für die Ewigkeit an.
Vielleicht haben wir das sogar.
Wir haben geredet, gespürt, verbunden.
Und am Ende stellte sich heraus: Sie plant ein Retreat – mit genau den Themen, die ich mir mal notiert hatte.
Serendipity. Wieder einmal.
Eins mit der Sonne. Eins mit dem Meer.
Die ersten Tage bin ich allein hier.
Zeit für mich, meine Gedanken, mein Atmen.
Zeit, um zu spüren, was sich in mir bewegen will.
Ich gehe am Strand spazieren.
Die Sonne im Gesicht. Den Sand unter meinen Füßen.
Und plötzlich bin ich mitten in Erinnerungen.
An das erste gemeinsame Mallorca-Abenteuer mit Flo.
An diesen Moment, in dem wir als Paar zurückkamen.
An das Osterfest ein Jahr später – mit Colin und Damian, schwanger mit Lara Lu, unseren kleinen Sonnenschein.
Damals haben wir es den Jungs erzählt.
Und Damian, sagt noch heute , er hätte Lara beim Universum bestellt.
Und dann kommen noch so viele andere wundervolle Gedanken.
Und ich frage mich:
Womit wirst du eins?
Was ist das eine, mit dem du dich tief verbunden fühlst?
Für mich sind es zwei Dinge:
Die Sonne – weil sie strahlt, auch wenn niemand zuschaut.
Weil sie wärmt, weil sie einfach ist.
Und weil so viele Menschen mir sagen, dass ich genau das für sie bin – ein bisschen Sonne im Raum.
Und das Meer.
Nicht nur Wasser. Nicht nur Blau.
Sondern dieses tiefe, weiche Gefühl von: Ich kann loslassen.
Ich bin nichts. Ich bin alles. Ich bin… ruhig.
Als ich das erste Mal mit Flo hier war – am Abend, am Meer, in den Wellen – hat er gesagt:
„Es ist, als würdest du eins werden mit dem Meer.“
Und das war es. Und das ist es.
Was bedeutet es, eins zu werden?
Vielleicht kennst du dieses Gefühl.
Du hörst auf zu denken. Du musst nichts mehr erklären.
Dein Herz klopft nicht schneller, sondern ruhiger.
Das ist es:
Nicht Verschmelzen. Nicht Verlieren.
Sondern sich erinnern, wer du bist – durch etwas, das größer ist als du.
Im Buddhismus nennt man es manchmal „Samadhi“.
Im Alltag vielleicht einfach: Heimat.
Verbindung. Seele
Und du?
Womit wirst du eins?
Ist es ein Ort? Ein Geruch? Ein Mensch? Ein Blick?
Vielleicht ist es genau jetzt Zeit, das herauszufinden.
Und wenn du willst – ich halte dir den Raum dafür





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